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Farbe mischen / verfälschte Farben

CMYK und RGB: Farben mischen – Farben trennen

Jeder Fernseher und jeder Monitor arbeitet mit farbigem Licht, das auf die Mattscheibe geworfen wird. Weißes Licht wird in seine drei Grundfarben Rot (red), Grün (green) und Blau (blue) zerlegt und anschließend in verschiedenen Intensitäten wieder zusammengemischt. Die gebräuchliche Abkürzung hierfür ist RGB. Alle drei Farben in voller Deckung zusammengemischt ergibt weißes Licht.

Die Deckung der einzelnen Farben wird in 255 Einheiten gemessen. Volle Farbe enspricht einem Wert von 0 Einheiten, gar keine Farbe entspricht einem Wert von 255 Einheiten. Das klingt zunächst gewöhnungsbedürftig: Je mehr Farbe, desto heller. Dies ist aber andererseits wieder logisch wenn man sich vor Augen führt, dass wir von Licht-Farben sprechen: Je mehr „Licht“, desto heller wird es. Mit „Licht“ kann man aber schlecht Farbe aufs Papier bringen. Im Offsetdruck verwendet man ganz spezielle Farben: Cyan (ein ganz bestimmtes Blau), Magenta (ein ganz bestimmtes Rot), Yellow (ein ganz bestimmtes Gelb) und Kontrast (Schwarz oder Black). Die Anfangsbuchstaben dieser Farben ergeben die gebräuchliche Abkürzung CMYK. Cyan, Magenta und Yellow zu gleichen Teilen zusammengemischt ergibt schwarz. Man spricht von der Additiven-Farbmischung.

Farbkreise

Grundsätzlich kann jede beliebige Farbe aus diesen vier Grundfarben zusammengemischt werden. Die Deckung der jeweiligen Farbe wird in Prozenten ausgedrückt. Volle Farbe entspricht 100%, gar keine Farbe entspricht 0%. Das kennt jeder aus dem Tuschkasten: Je mehr Farbe, desto dunkler. Cyan und Magenta (Blau + Rot) zusammen wird Lila. Cyan und Yellow (Blau + Gelb) zusammen wird Grün. Und so weiter.

Die meißten Tintenstrahldrucker bringen alle Farben in einem Druchgang aufs Papier. Aber auch hier werden die Farben aus den Grundfarben gemischt. Dies geschieht innerhalb des Druckkopfes, der sich die entsprechenden Anteile aus den verschiedenen Kammern der Patrone zieht.

Im Offsetdruck ist dies nicht möglich, da jedes Farbwerk nur mit einer Farbe zur Zeit gefüllt sein kann. Die Farben werden nacheinander aufgebracht und vermischen sich erst direkt auf dem Papier.

Offsetfarben sind „lasierend“, d.h. sie decken den Untergrund nicht vollständig ab, sondern lassen ihn durchschimmern. Dadurch wird eine Cyan-Fläche, die auf einer Yellow-Fläche steht, tatsächlich zu Grün.
Vorsicht Falle: Das Gleiche gilt, wenn Cyan auf gelbes Papier gedruckt wird! Je kräftiger die Papierfarbe, desto mehr schimmert sie durch. Dies macht insbesondere bei farbigen Fotos Probleme. Die durchschimmernde Papierfarbe verfälscht die Farben des Bildes.

„Echte” Farben

HKS und Pantone

Zusätzlich zu den vier Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz können im Offsetdruck natürlich auch jede Menge „Echtfarben“ verwendet werden. Auch diese Farben setzen sich aus den Grundfarben zusammen, werden aber nicht erst beim Drucken gemischt, sondern schon als fertige „Mischung“ in das Farbwerk gegeben. Um eine gleichbleibende Qualität zu garantieren, haben verschiedene Hersteller ihre Standard-Farben nummeriert und in einem Farbfächer zusammengestellt. Am bekanntesten sind die Hersteller „Hostmann-Steinberg“ (HKS) und „Pantone“.

Genau in dieser Standardisierung liegt der große Vorteil der Echtfarben. Bei einem Wechsel der Druckerei genügt es, die entsprechende Farbnummer anzugeben. Die Druckfarbe wird immer gleich aussehen. Der zweite große Vorteil liegt in den geringeren Kosten. Wenn ein Logo nur aus zwei Farben besteht, z.B. Grün und Schwarz, müssen auch nur zwei Farben gedruckt werden. Würde man die Farbe erst beim Druck mischen, müsste man Grün aus Yellow und Cyan zusammensetzen – also drei Farben drucken.

Wenn das Grün dann auch noch aus unterschiedlich hohen Anteilen Cyan und Yellow besteht, müsste man die Flächen zuätzlich auc

h noch aufrastern. Dies kann z.B. bei feinen Linien ein Problem werden.
Allerdings hat die Sache (natürlich) auch Nachteile: Wenn man nämlich vierfarbige Bilder drucken möchte, z.B. in einem Prospekt mit Firmen-Logo. In diesem Fall hätte man die Möglichkeit, die Echtfarbe als „fünfte“ Farbe zu drucken, was natürlich mit Mehrkosten verbunden ist. Oder man setzt den gewünschten HKS-Ton aus den vier Grundfarben selbst zusammen.

Eine standardisierte HKS- oder Pantonefarbe innerhalb eines Vierfarbsatzes zu simulieren ist aber niemals 100%ig möglich. Man erreicht bestenfalls eine 98%ige Annäherung.

Rund ums Drucken