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Druck

Tiefdruck

Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um ein Druckverfahren, bei dem diejenigen Teile der Druckform auf das Papier übertragen werden, die „tief“ liegen. Die Farbe wird mit einer Rakel gleichmäßig über der Druckform verteilt. Anschließend muss die überschüssige Farbe gründlich wieder abgewischt werden. Wiederum wird ein Blatt Papier aufgelegt und mit einem übergroßen Schraubstock hoher Druck ausgeübt.

Auch dieses Verfahren wurde verfeinert und ausgebaut. Heutige Tiefdruckpressen haben mit den einfachen Holzgestellen von damals nicht mehr viel gemein. Die Druckformen werden auf Zylinder aufgezogen, die in Maschinen liegen, die so groß sind wie eine ganze Werkhalle. Fast jeder hat im Fernsehen schon einmal die gewaltigen Konstruktionen gesehen, auf denen Tageszeitungen, Kataloge und Illustrierte zu Zigtausenden von der Rolle laufen. Aber auch handgefertigte Radierungen, die in kleinen Auflagen von Künstlern hergestellt werden, sind im Tiefdruckverfahren hergestellt.

Siebdruck

Beim Siebdruck wird zunächst ein Sieb mit einer undurchlässigen Schicht versehen. Diejenigen Teile, die auf das Papier übertragen werden sollen, werden dabei ausgespart. Die Farbe wird über das gesamte Sieb verteilt und ein Bogen Papier darunter gelegt. Nun kann man die Farbe mit einer Rakel durch die offenen Stellen des Siebes durchdrücken.

Der große Vorteil dieses Verfahrens besteht in der Vielfalt der möglichen Bedruckstoffe. Die meisten Druckmaschinen der anderen Druckverfahren ziehen Papier nur bis zu einer gewissen Stärke durch. Holztafeln oder LKW-Planen sind viel zu dick und unfelxibel. Stoffe, wie z.B. T-Shirts, sind viel zu weich und biegsam. Ein Sieb aber kann man überall „drauflegen“.

Außerdem wird hier mit ganz anderen Farben gearbeitet. Sie sind absolut deckend und sehr widerstandsfähig gegen Licht und Wetter.

Hochdruck

Eines der ältesten und einfachsten Druckverfahren ist der Hochdruck.

“Hoch“ deshalb, weil diejenigen Teile der Druckform auf das Papier übertragen werden, die erhaben auf der Druckform stehen wie bei einem Stempel. In früheren Zeiten wurde die Farbe mit festen Lederballen aufgebracht.

Zunächst wurde die Farbe auf einer glatten Steinplatte „angerieben“, d.h. solange verrieben, geknetet und gewalzt bis sie geschmeidig genug war, um sich gleichmäßig verteilen zu lassen. Dann wurde die Druckform durch Abrollen eines Lederballens möglichst gleichmäßig eingefärbt, ein glattes Blatt Papier vorsichtig aufgelegt und das ganze mit einem übergroßen Schraubstock zusammengepresst.
Natürlich wurde dieses Verfahren im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verfeinert. Am Ende dieser Entwicklung standen hochkomplizierte mechanische Druckpressen, die fast allein arbeiteten, wenn sie richtig eingestellt waren.

Flachdruck

Der heute allgegenwärtige Offsetdruck, das bekannteste Flachdruckverfahren, hat seine Ursprünge in der Lithografie, die um 1800 von Alois Senefelder einen entscheidenden Schritt weiterentwickelt wurde. Bis dahin hatte er als Druckform harte Steinplatten verwendet, auf die er mit einer speziellen Fetttusche zeichnete. Anschließend wurde der Stein mit einer Säure behandelt, so dass nur noch die nicht bedeckten Teile stehen blieben. Es entstand eine Hochdruck-Form.

Senefeld entdeckte, dass er seine Lithografiesteine nicht ausätzen musste, wenn er vor dem Auftragen der Farbe die gesamte Fläche mit Wasser benetzte. Die Druckfarbe wurde nur an den Stellen angenommen, auf der er mit Fetttusche gearbeitet hatte. Alle nicht behandelten Oberflächen blieben frei.
Heute arbeitet man immernoch nach dem gleichen Prinzip. Allerdings benutzt man natürlich keine Steinplatten mehr als Träger für die Druckform, sondern Aluminiumplatten.

Auf diese Platten wird eine lichtempfinliche Schicht aufgetragen, die nur wenige Tausendstel Millimeter stark ist. Auf die Platte legt man eine Folie, die überall dort lichtundurchlässig ist, wo gedruckt werden soll. Platte und Folie werden mit UV-Licht bestrahlt. Dort, wo das Licht auf die Platte fällt, wird die Schicht verändert, do dass sie Farbe abstößt. Alle abgedeckten Stellen nehmen Farbe an. Die belichtete Druckplatte wird auf einen Zylinder in der Druckmaschine gespannt und durch Walzen mit Farbe versehen. Diese Farbe wird zunächst auf ein „Gummituch“ weitergegeben und von dort aus erst auf das Papier gedruckt. Durch diesen Umweg können Unebenheiten im Papier bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden.

Rund ums Drucken